Drei Wochen Endzeitstimmung

In den vergangenen drei Wochen gab es auf Jaegers.Net kein Update, aber das bedeutet nicht, dass nichts geschehen ist. Endlich habe ich wieder einmal Zeit gefunden meinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) etwas abzuarbeiten, wenngleich er dennoch effektiv weiter gewachsen ist.

Literatur

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Auf der diesjährigen MantiCon hatte ich eine ganze Reihe Bücher mitgebracht. Neugierig habe ich mich dann zunächst auf den ersten Band der Siegel Chroniken von Andreas Schnell gestürzt. Der Klappentext ließ auf einen Endzeitroman schließen, ein Thema, das nicht meinem primären Leseinteresse entspricht, aber doch schon einmal gerne in mein Portfolio aufgenommen wird.

Relativ schnell wird klar, dass es sich um eine Zombie Story handelt, auch wenn fast krampfhaft der Begriff Zombie in der ersten Hälfte des Buches vermieden wird. Das Buch selber spielt in Frankfurt und nimmt den Leser mit auf eine Flucht aus der Großstadt, wobei die Suche nach den Hintergründen für den großen Zombieausbruch, dem in Deutschland keine Macht mehr Einhalt gebieten kann, im Vordergrund steht. Gefunden wird die Ursache nicht, dafür stolpert der Protagonist in einem Paralleluniversum über Nazi-Zombies …

Abschließend fällt dann auf, dass es sich nur um den ersten Band einer Reihe von noch unbestimmter Anzahl von Büchern handelt.

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Die Geschichte im ersten Band endet nicht abgeschlossen, so dass der zweite Band auch noch gelesen werden muss – was ich auch getan habe. Abgesehen von den Zombie-Nazi-Schergen war die Geschichte so weit gut zu lesen und ist auch mit dem zweiten Band nicht abgeschlossen. Der dritte Band ist in Vorbereitung.

Große Kritik kann ich in diesem Fall nur an dem Mantikore-Verlag äußern, der diese Bücher verlegt. Waren im ersten Band störend zahlreiche Tippfehler (“mit” statt “mir”) oder Wortwiederholungen (“einem einem”) enthalten, die ein guter Korrektor hätte identifizieren müssen, so steigert sich dies im zweiten Band durch eine Silbentrennung, bei der mir nicht klar ist, ob hier ein fremdsprachiges Wörterbuch oder gar ein Zufallsalgorithmus eingesetzt wurde. Etwa 50% der Silbentrennungen sind falsch und stören den Lesefluss gewaltig. Ähnliches hatte ich auch bereits in einem anderen Buch des Mantikore-Verlags bereits festgestellt, so dass ich zwischenzeitlich von einer Regel ausgehen muss. Schade!

Wer also etwas Endzeitstimmung und Zombies mag und über die vielen Tipp- und Trennungsfehler hinwegsehen kann, dem seien die beiden Bände der Siegel Chroniken durchaus empfohlen. Sie sind schnell und leicht zu lesen, aber mit jeweils rund 14 € in gedruckter Form recht teuer. Etwas günstiger (je 10 €) sind sie als eBook für den Kindle von Amazon erhältlich.

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Qualitativ besser ist ein anderes Buch, das ich ebenfalls von der Manticon mitgebracht habe. Es handelt sich dabei um eine Anthologie aus dem Verlag Torsten Low: . Kurzgeschichtensammlungen haben es in der Regel schwer am Markt und bei mir finden sie auch eher selten und mit gemischten Gefühlen einen Platz auf dem SUB. Doch in diesem Fall war es etwas anders, denn H.P. Lovecraft, an den sich die Autoren dieser Anthologie anlehnen, hat seine Geschichten auch alle in Form von kurzen Essays verfasst. Wer bei H.P. Lovecraft durch die aus heutiger Sicht sehr verschrobene Sprache verschreckt wurde, aber die Art und Weise der Horrorgeschichten mag, wird in Metamorphosen diverse gute Kurzgeschichten finden. Die Texte beschreiben die letzten Stunden vor dem Wahnsinn oder einer Verwandlung in ein göttliches Wesen aus der Sicht von ganz normalen Menschen.

Spielleiter des können sich hier sehr gut inspirieren lassen.

Zwischenzeitlich gibt es auch einen zweiten Band mit dem Titel aus der Reihe “Auf den Spuren von H.P. Lovecraft” mit weiteren Kurzgeschichten in dem weitere Autoren kurze Horrorgeschichten publizieren. Auch wenn ich den ersten Band noch nicht komplett ausgelesen habe, bin ich mit der Anthologie durchaus zufrieden. Technisch hätte ich mir einen etwas größeren Zeilenabstand gewünscht, da die Schriftart recht klein gewählt wurde um vermutlich ein paar Seiten einzusparen und so einen noch akzeptablen Verkaufspreis realisieren zu können.

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Und dann war da noch eine Startnext Kampagne, die ich aktuell in Deutschland unterstütze: Jamies Quest – Aufgabe gesucht. Das junge Autorenduo Cornelia und Dominik Franke haben hier ein interessantes Abenteuer verfasst. Im Eigenverlag ist es derzeit bereits zu einem Spottpreis als erhältlich, doch nun wollen die Beiden das Werk auch in Papierformat produzieren lassen. Für Vorbesteller über die Crowdfunding Plattform Startnext gibt es neben dem Buch auch noch zahlreiche weitere Goodies. Und eine wirklich XXL-Leseprobe des Buchs ist ebenfalls verfügbar.

Jaimie ist gesundheitlich Angeschlagen und will nur ein neues Computerspiel ausprobieren als es ihn in eine andere Dimension verschlingt und er der sagenumwobene Wanderer sein soll. Dann verfolgen ihn auch schon riesige Spinnen und andere fantastische Wesen in einer mittelalterlichen Welt.

Das Buch ist als Jugendbuch wohl eher etwas für die jüngere Generation. Unser Nachwuchs wird sich bestimmt in ein paar Jahren darüber freuen. Abgesehen davon verlosen die Autoren unter allen Supportern ein Amazon Kindle Fire HD. Unterstützt werden kann das Projet noch bis zum 8. Oktober 2014. Das Minimalziel ist bereits erreicht, so dass das Projekt in jedem Fall umgesetzt wird.

Aus der Rollenspielwelt

Für das Rollenspiel Call of Cthulhu wurde Anfang diesen Jahres ein Fan-Wettbewerb gestartet. Gefordert wurden von André Frenzer über seinen Blog Seanchui goes R’lyeh die Erstellung von sogenannten Nichtspielercharakteren (NPC) für das Cthulhu Rollenspiel. Bei den NPCs handelt es sich um Figuren, die der Spielleiter einsetzen kann um den Charakteren Gegenspieler, Helfer oder Informanten zukommen zu lassen. An diesem Wettbewerb hatte ich mich kurzerhand auch mit drei Beiträgen beteiligt. Insgesamt sind weniger Beiträge als erhofft zusammen gekommen, so dass das angestrebte Ziel eines Sonderbandes mit den Nichtspielercharakteen zunächst nicht in realisiert werden konnte. Nun vermeldet Seanchui jedoch, dass es ihm gelungen ist mit freundlicher Unterstützung von Pegsus das 96 seitige Werk unter dem Titel “Statisten im Angesicht eines grausamen Kosmos” doch noch in den Druck zu geben. Die PDF Fassung des Bandes liegt mir als “Mitautor” bereits vor und gefällt mir. Es gibt einige nützliche Tipps zur Erschaffung von NPCs und 35 ausgearbeitete Charaktere zum Einbau in cthuloide Abenteuer. Die enthaltenen Tabellen mit Namen aus verschiedenen Epochen sind etwas knapp, aber dennoch hilfreich. Die gedruckte Fassung wird demnächst zum Selbstkostenspottpreis erhältlich sein.

Eine weitere erfreuliche Nachricht ereilte das Rollenspieluniversum in den vergangenen Wochen. Das Endzeit Rollenspielsystem Degenesis erhält einen Relaunch. Das in Deutschland entwickelte Spiel wurde zum Jubiläum von den Autoren komplett überarbeitet, hat ein neues Regelsystem erhalten und wird in einer extravaganten Erscheinung am 10. Oktober auf den Markt kommen.

Das vor zehn Jahren veröffentliche Degenesis spielt in einer fernen Zukunft auf der Erde. Nach einem Asteroideneinschlag hat es auf der Erde Chaos und Kriege gegeben. Die Meschheit hat sich zu großen Teilen hierdurch selbst eleminiert und die klassischen Staatensysteme gibt es nicht mehr. Zahlreiche Clans beherrschen nun das alte Europa, karge Europa und versuchen sich gegenseitig das Leben noch schwerer zu machen. Mit den Asteroiden ist auch eine neue Materie auf die Erde gekommen, Primer, welches genetische Mutationen hervorrufen kann und auch die neue Form des Homo Degenesis verursacht hat.

Vorbestellungen für die teilweise streng limitierenten Auflagen sind jetzt bereits möglich. Besonders ist auch der sehr stimmungsvolle und professionell erstellte Trailer, der für das Nischenspiel erstellt worden ist. Insgesamt versprechen Trailer, die Neugestaltung der Webseite, die Informationen in den Forenbeiträgen und auch die Fotos von den Büchern ein sehr hochwertiges und ansprechendes Produkt.

Besuch im Voyager

Voyager Bonn

Im beschaulichen Bonn, auf dem Weg zwischen der Innenstadt und dem Rhein, nahe der Oper ist das in diesem Jahr neu eröffnete Voyager zu finden. Ein Café rund um das Thema Spiele. Vergangenen Sonntag hatte ich dann auch endlich einmal die Gelegenheit das Spielecafé Voyager zu besuchen.

Das Konzept und die Umsetzung sind genial. Auf zwei Ebenen werden in bereits nett dekorierten Räumen klassische Café- und kleinere Restaurantdienstleistungen angeboten, wobei alles auf Spiele ausgerichtet ist. Ein großes Regal mit aktuellen Brett- und Gesellschaftsspielen lädt ein für 1 € pro Person ein Spiel auszuwählen und einfach loszulegen. Der Einfachheit halber haben wir auf einen bereits bekannten Klassiker, Carcassonne, zurückgegriffen. Viele weitere Spiele (rund 260 nach aktuellem Stand) stehen hier zur Auswahl.

Das Voyager von innen

An unserem Besuchstag war zeitgleich einer der zahlreichen Programmpunkte angesagt, so dass im Erdgeschoss der gesamte Bereich für ein Magic the Gathering Turnier belegt war. Tags zuvor war eine “Eis und Feuer” Party in Anlehnung an The Game of Thrones, davor passend zur Abstimmung der Schotten zur Unabhängigkeit eine “Piratenparty” angesagt.

Die Speisen sind gut auf Spieler und Nerds abgestimmt. Von hausgemachten Hamburgern (meine Empfehlung) über Chili Con Carne, Pfannkuchen, Muffins und Waffeln ist alles zu haben. Die Getränkekarte beinhaltet neben den üblichen Produkten auch exotische Biere und Mixgetränke, so dass Nerds auch jenseits der obligatorischen glücklich werden sollte.

Aufgrund der Entfernung werde ich das Voyager wohl eher selten besuchen, aber ich wünsche den Inhaberinnen äußerst viel Erfolg mit ihrem Projekt.

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